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Aktuelle Inflationsdynamik in Österreich (Juni 2023)

von Stefan Jestl & Anna Pixer

Bereits 2021 haben sich die Inflationszahlen über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (mittelfristig unter, aber nahe 2 %) entwickelt. Durch die Energiekrise, ausgelöst durch den Ukrainekonflikt, ergab sich im Laufe des Jahres 2022 ein zusätzlicher Druck auf die Preisentwicklung. Mit Oktober 2022 hat die Inflationsdynamik jedoch bereits begonnen sich in vielen Ländern abzuschwächen und zurückzugehen. Im Gegensatz dazu flachte die Inflation in Österreich lediglich auf hohem Niveau ab und sank nur marginal (siehe folgende Abbildung). Als Gründe für die hohe Inflation in Österreich können unter anderem Differenzen bei den Energiepreisen und Maßnahmen, eine unterschiedliche Gewichtung im Warenkorb bei der Inflationsmessung, nachfrageseitiger Druck und profitgetriebene Inflation genannt werden.

Zu Beginn des Konflikts zeigte sich die Teuerung noch hauptsächlich getrieben von den direkten Energiepreisen. Diese sind dann zeitverzögert in die Preise von Waren und Dienstleistungen durchgesickert. Während der Druck ausgehend von den Energiepreisen in den letzten Monaten nachgelassen hat (unter anderem aufgrund der Strompreisbremse), haben sich insbesondere Nahrungsmittel-, Restaurant- und Mietpreise erhöht. Diese Bereiche waren deshalb auch vermehrt Teil von wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Debatten, unter anderem im Zusammenhang mit möglichen “Übergewinnen” von Unternehmen.

Wie aus der unteren Abbildung ersichtlich, haben sich Nahrungsmittelpreise über die letzten Monate stark erhöht. Aktuell hat sich der Preisdruck aber wieder etwas abgeschwächt. Restaurant- und Hotelpreise steigen weiterhin deutlich an. Auch Mietpreise und Preise für Freizeit und Kultur (zum Beispiel Pauschalreisen) haben sich zuletzt stärker erhöht. Insbesondere Preiserhöhungen bei Mieten und Nahrungsmittel belasten einkommensschwächere Haushalte. Um in diesen Bereichen den Druck auf die Preise zu senken, werden Maßnahmen wie Preistransparenzdatenbank für bestimmte Güter (zur Erhöhung des Wettbewerbs) und Mietpreisbremse (zum Beispiel verzögerte Mietanpassung an Inflation) intensiv diskutiert. Generell sollen einkommensschwächere Haushalte in Zukunft zielgerichteter entlastet werden, um die Treffsicherheit von Maßnahmen zu erhöhen.

Weiterführende Informationen

Mehrkosten durch Inflation: Wofür geben wir mehr aus?
Energiekrise: Welche Branchen trifft die Inflation besonders?
Rekordinflation: Woher sie kommt und wen sie trifft

 

Zu den Autoren

  • Stefan Jestl arbeitet im Dezernat Wirtschaft der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien (MA 23).
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  • Anna Pixer arbeitet im Dezernat Wirtschaft der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien (MA 23).

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