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Hot town, summer in the city

Copyright: MA45/Christian Fürthner#WienInZahlen-Chart Story (10/2024)

2024 war der heißeste Sommer in der Messgeschichte Wiens – und einer der feuchtesten. In unserer neuen Chartstory werfen wir einen kurzen Blick auf die Rekorde, die (nicht) gebrochen wurden!

Mit der fortschreitenden Klimaerwärmung werden die Sommer in Mitteleuropa immer heißer. Auch dieses Jahr wurden wieder einige Rekorde gebrochen, wobei dies nur einen „Zwischenstand“ darstellen dürfte: In der Zukunft sind neue Spitzenwerte zu erwarten.

Einer der intuitivsten Indikatoren für einen heißen Sommer ist die Zahl der „Hitzetage“, also der Tage, an denen die Lufttemperatur die 30 Grad Celsius-Marke überschritt. 2024 wurden in Wien 45 Hitzetage gezählt, so viele wie noch nie seit Messbeginn Mitte des 19. Jahrhunderts.


Rekordhitze ohne Hitzerekorde

Die täglichen Höchsttemperaturen 2024 lagen fast die gesamten Monate Juli und August über dem langjährigen Mittelwert – genauer gesagt an 50 von 62 Tagen. Trotzdem wurde an keinem Tag der bisherige Aufzeichnungs-Temperaturrekord vom 8. August 2013 von 38,5 Grad Celsius erreicht; der Höchstwert 2024 betrug 35 Grad Celsius (an drei Tagen). Tagesbezogene Temperaturrekorde seit Beginn der Aufzeichnungen wurden, wie in der Grafik erkennbar ist, nur an drei Tagen knapp übertroffen (am 16. 8. sowie am 3. und 4. 9.).

Kennzeichnend für diesen Sommer waren demnach nicht die Hitzespitzen, sondern die permanente Hitze. Kühlere Perioden, wie sie in Wien sonst zwischen Hitzewellen auftreten, blieben 2024 entweder aus oder dauerten nur kurz.

Eindrucksvoll zeigt sich in dieser Grafik auch das Mittelmeertief „Boris“, das im September 2024 Rekord-Starkregen und Verwüstungen in Mitteleuropa auslöste – doch dazu später mehr.


Hitze in Innenräumen stellt eine besondere Belastung für das persönliche Wohlbefinden in den Wiener Sommern der letzten Jahrzehnte dar. Konzentrationsfähigkeit und Schlafqualität vieler Menschen leiden unter den hohen Temperaturen zuhause und am Arbeitsplatz. Nächtliches Lüften schafft nur bedingt Abhilfe, da die Außentemperaturen nicht mehr stark genug absinken: Die Zahl der sogenannten „Tropennächte“, an denen die Tiefsttemperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt, stieg in den letzten Jahren stetig. 2024 verzeichnete Wien schon 26 Tage, an denen die Temperatur nicht unter die 20-Grad-Marke fiel. Und auch in vielen anderen Nächten sank die Temperatur nur wenige Stunden – und mitten in der Nacht – unter 20 Grad Celsius, was das Kühlen von Büros und Wohnungen durch Lüften unmöglich machte.


Die täglichen Tiefsttemperaturen bestätigen dies eindrucksvoll, und zeigen ein ähnliches Bild wie die Höchsttemperaturen zuvor: An den meisten Tagen lag die Tiefsttemperatur um die 20-Grad-Marke, an einer großen Mehrheit der Tage befand sie sich über dem langjährigen Mittelwert.


Boris verwüstet Mitteleuropa

Den Abschluss des Sommers 2024 bildete schließlich die Hochwasserkatastrophe im September durch das Mittelmeertief „Boris“. Auch in der Bundeshauptstadt wurde die niederschlagreichste Woche in der Messgeschichte verzeichnet. Dass Wien vergleichsweise glimpflich davonkam, ist vor allem dem modernen Hochwasserschutz sowie dem Kanalnetz der Stadt zu verdanken. Der Gesamtniederschlag zwischen 1. Juni und 30. September 2024 machte rund die doppelte Menge eines „durchschnittlichen“ Jahres aus, wobei dies hauptsächlich auf zwei Starkregenereignisse zurückzuführen ist: „Boris“ im September und große Regenmengen am 17. August. Den Rest der Zeit verlief der Sommer vergleichsweise trocken.


 

Weiterführende Informationen

Statistische Daten zum Wetter in Wien
Wien 1×1 (2021): War der Wiener Frühling 2021 besonders kalt und feucht?
Wien 1×1 (2019): Open Data: Das Wetter in Wien seit 1955 – Monat für Monat, Jahr für Jahr

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