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Gebührenvalorisierung 2022 – Die Fakten

Mit Stand Juni 2021 ist der VerbraucherInnenpreisindex (VPI) um 5,2% angestiegen. Das bedeutet mit 1. Jänner 2022 eine Anpassung der Abgaben für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie für ausgewählte Gebrauchsabgaben für die Benützung von öffentlichem Gemeindegrund. Diese Abgaben werden in die Modernisierung und Erhöhung der Servicequalität der Wiener Daseinsvorsorge investiert. Die Valorisierung der Abgaben sichert weiterhin leistbare Tarife für die Wienerinnen und Wiener.

Die Valorisierung in Wien richtet sich nach dem VerbraucherInnenpreisindex (VPI), dem Maßstab für die allgemeine Preisentwicklung bzw. für die Inflation in Österreich. Die Abgaben bzw. Gebühren für die öffentlichen Dienstleistungen der Stadt Wien steigen dabei nicht automatisch, sondern nur dann, wenn der jeweils gesetzlich definierte Schwellenwert – im Falle der Daseinsvorsorge sind das 3% – übertroffen wird. Die Valorisierung sorgt dafür, dass Gebühren nachvollziehbar und kalkulierbar sind. Private Haushalte werden durch diese regelmäßigen Anpassungen vor möglicherweise massiven Belastungen in unregelmäßigen Abständen geschützt.

Die Einnahmen durch die Gebühren für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung fließen direkt in den Erhalt und den weiteren Ausbau dieser wichtigen Leistungen und kommen so den WienerInnen und Wienern zugute. Dabei werden Faktoren wie Bevölkerungswachstum der Stadt Wien, der Klimawandel sowie Strukturveränderungen stets berücksichtigt.

Investitionen in die höchste Qualität

Die MA 31 „Wiener Wasser“ investiert laufend in die Sanierung der Hochquellwasserleitungen und aktuell in das Rohrleitungsnetz. Die MA 48 wiederum entsorgt Wiens Abfälle auf höchstem Umweltniveau und hält die Stadt sauber. Wien Kanal investiert massiv in den Ausbau des Netzes in den Stadterweiterungsgebieten und setzt Maßnahmen gegen Überflutungen durch klimawandelbedingte Starkregenereignisse. Wien setzt also auf Regenwassermanagement als Reaktion auf den Klimawandel.

Wien Kanal: Mit Investitionen wird auf Klimawandel reagiert

Mit einer Leitungslänge von rund 2.500 Kilometern ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Täglich wird eine halbe Milliarde Liter Abwasser sicher und umweltgerecht zur Kläranlage in Simmering transportiert und dort nach dem Vorbild der Natur gereinigt.
99,8 Prozent der Wiener Haushalte sind an das öffentliche Netz angeschlossen. Das ist ein internationaler Spitzenwert. Um diesen Wert weiter zu erhöhen, investiert Wien Kanal insgesamt 554 Millionen Euro in den Neubau und die Instandhaltung öffentlicher Kanäle.

Investitionen in neue Projekte
2016 bis 2020: 164,5 Millionen Euro
2021 bis 2025: 292,8 Millionen Euro

Instandhaltungen und Sanierungen
2016 bis 2020: 45,8 Millionen Euro
2021 bis 2025: 50,9 Millionen Euro

Der Schwerpunkt liegt in der Sanierung bestehender Kanäle und Bauwerke, um die hohe Lebensqualität auch für die nächsten Generationen zu sichern. Außerdem reagiert Wien Kanal auf den Klimawandel und setzt Maßnahmen, um Wassermassen bei Starkregenereignissen so weit wie möglich in Kanälen abzufangen, in unterirdischen Bauwerken zwischenzuspeichern oder gefahrlos abzuleiten.

Überflutungs- und Gewässerschutz

Die Folgen des Klimawandels, der extreme Wetterkapriolen und Niederschläge mit sich bringt, sind längst auch bei uns spürbar. Immer häufigere Starkregenereignisse erfordern zusätzliche technische Schutzmaßnahmen gegen Überflutungen im öffentlichen und privaten Bereich. Wien Kanal leistet mit der Errichtung von Speicherbauwerken einen wichtigen Beitrag, um Überschwemmungen an kritischen Punkten im Stadtgebiet zu vermeiden.

Überflutungsschutz Simmering: Wien Kanal hat in Simmering ein Speicherbecken und zwei Transportkanäle mit einem Fassungsvermögen von mehr als 34 Millionen Litern errichtet, um den 11. Bezirk bei Starkregenereignissen zu schützen.

Speicher Wienerfeldsiedlung: Rund 1,2 Millionen Liter Wasser fassen die drei Speicherkanäle in der Eisenmengergasse und Per-Albin-Hansson-Straße im 10. Bezirk sowie der Hochwassergasse im 23. Bezirk. Zusätzliche 2,8 Millionen Liter kann das Speicherbecken in der Neilreichgasse auffangen.

Speicherbecken Gelbe Haide: Das neue unterirdische Speicherbecken „Gelbe Haide“, so groß wie das Wiener Konzerthaus, bietet Platz für 10 Millionen Liter Regenwasser. Es nimmt die Wassermengen des 462 Hektar großen Einzugsgebiet von Altmannsdorf und Hetzendorf auf und entlastet so die Liesing.

Renaturierung Liesingbach: Der Liesingbach durchfließt den 10. und 23 Bezirk auf einer Länge von 18,4 km. Die Hälfte davon wurde bereits schrittweise renaturiert und die Hochwassersicherheit verbessert. Bis 2027 wird auch der restliche Abschnitt naturnah umgestaltet. Wien Kanal errichtet einen zusätzlichen Rohrkanal unter dem Bachbett, um die Wasserqualität zu steigern. Damit können Verunreinigungen aus dem bestehenden Regenwassersystem vom Bach ferngehalten werden.

Wientalkanal West: Der Wiental-Kanal ist ein unmittelbar unter dem Wienfluss verlaufender Speicherkanal, der den Fluss bei Regen vor Verunreinigungen schützt. Der bestehende Entlastungskanal wird bis 2027 um 8,5 km, vom Ernst-Arnold-Park im 5. Bezirk bis zur Bräuhausbrücke im 14. Bezirk, verlängert. Dieses Projekt wird eine der größten Herausforderungen für Wien Kanal in den nächsten Jahren sein.

Erneuerung und Sanierung von Kanalanlagen

Um das Kanalnetz zukunftsfit zu machen, werden laufend Sanierungen durchgeführt. Dies umfasst sowohl kleinere Reparaturen, die gebietsweise durchgeführt werden, als auch größere Erneuerungen an neuralgischen Punkten des Kanalnetzes. In den nächsten Jahren wird die Erneuerung des Krottenbachkanals das technisch und finanziell aufwendigste Projekt im Rahmen der Erneuerung und Sanierung des Kanalnetzes sein. Die Erneuerung und Erweiterung von wichtigen Pumpwerken und der Umbau der Wien Kanal-Steuerungsleitwarte komplettieren das Sanierungsprogramm.

Netzausbau in Stadtentwicklungsgebieten

Wien Kanal investiert weiter in Kanalneubauten auf Stadterweiterungsflächen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei im Bereich Seestadt Aspern, Oberes Hausfeld, Nordbahnhof und Nordwestbahnhof.

Weitere Erhaltungskosten

Betriebsgebäude und bestehende Ausstattung werden in regelmäßigen Abständen instandgesetzt oder saniert:

  • Elektromaschinelle Ausrüstung wie Pumpen oder Durchflussregler
  • Gitter- und Deckelreparaturen
  • Erhaltung Gebäude
  • Erhaltung Fahrzeuge und Geräte

Im Zuge dieser Tätigkeiten werden jährlich Hunderte Kleinbaustellen abgewickelt. Großer Wert wird dabei auf vermeidbare Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen für die Anrainer gelegt.

MA 48: Investitionen in Müllentsorgung und Sauberkeit

Die MA 48 sorgt neben der Sauberkeit in der Stadt für aktive Abfallvermeidung etwa durch das Erfolgsprojekt 48er-Tandler und für die umweltgerechte Entsorgung und Verwertung der Altstoffe. Die gesamte Entsorgungskette liegt in Händen der Stadt, von der Sammlung über die thermische Verwertung in modernsten Verbrennungsanlagen bis hin zur Deponierung der Aschen und Schlacken auf der Deponie Rautenweg. Das Service für die BürgerInnen wird laufend verbessert, so werden u.a. Mistplätze modernisiert, um sie noch attraktiver für die BesucherInnen zu machen.

Aktuell erfolgen die Planungen für den Neubau der Mistplätze Aspern und Ottakring, die dafür notwendigen Grundstücke wurden bereits erworben.

Ebenso erfolgt gerade die Planung für den Neubau der Garage Simmering, welche nach neuesten ökologischen Kriterien errichtet werden soll – rd. 6 Mio. €

Auszug aus dem Investitionsprogramm der vergangenen Jahre

  • Abfalllogistikzentrum (Fertigstellung 2013) – rd. 45 Mio €: Ballenlager für die Zwischenlagerung der Abfälle im Falle von Stillständen von Verbrennungsanlagen oder deren Renovierungen
  • Behälterlogistikzentrum am Standort Percostraße (2015 – 2016) – rd. 6,3 Mio. €
  • Behälterlogistikzentrum am Standort Inzersdorf (2020 – 2021) – rd. 2,4 Mio. €
  • Neuerrichtung von Betriebsgebäude und Garage am Standort Percostraße („Rinter neu“) gemeinsam mit Wien Kanal – Fertigstellung 2022 – rd. 65 Mio. €
  • Besucherzentrum Deponie Rautenweg (1,75 Mio. €)
  • Kompostwerk Lobau – Konzentration der Bioabfallwirtschaft auf einem Standort, Erweiterung und Erneuerung der Rottefläche (2017-2022) – rd. 10 Mio. €
  • Erneuerung Schlackenaufbereitung (2018-2020) – rd. 6 Mio. €
  • Umsetzung von Projekten zur Erneuerbaren Energie (insbesondere auf dem Areal der Deponie Rautenweg, aber auch auf diversen Gebäuden der MA 48)
  • Neuerrichtung Mistplatz Auhof
  • Modernisierung Mistplatz Grinzing
  • Neuerrichtung Mistplatz Simmering
  • Modernisierung Mistplatz Rinterzelt
  • Modernisierung Mistplatz Liesing
  • Neuerrichtung Mistplatz Favoriten
  • Modernisierung Mistplatz Stammersdorf
  • Modernisierung Mistplatz Inzersdorf

Wiener Wasser: Investitionen in den Quellenschutz, das Rohrnetz und die Wasserversorgung

Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein wertvolles Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Das verlangt nach einer weit in die Zukunft blickenden Planung, um die vor uns liegenden Herausforderungen meistern zu können. Das Bevölkerungswachstum der Stadt Wien, der Klimawandel, die Strukturveränderungen – alles Umstände, die bei der Sicherung der Trinkwasserversorgung zu berücksichtigen sind.

Prozessleitsystem und Digitalisierung

Über das Prozessleitsystem wird die gesamte Aufbringung und Hereinleitung von den Quellen bis nach Wien sowie die Wasserverteilung in die einzelnen Grätzel gesteuert. In Wien wurde das Prozessleitsystem in den letzten Jahren bereits erneuert und vollständig digitalisiert. In den Quellgebieten soll die bereits begonnene Erneuerung des Prozessleitsystems bis 2022 fertig gestellt werden und dabei auch neue Technologien zur Prognose und zur Sicherung der Wasserqualität etabliert werden.

Die zunehmende Digitalisierung im Kundinnen- und Kundenbereich und die Modernisierung der IT-Infrastruktur soll zur Vereinfachung der Verwaltung und Transparenz gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wien dienen (z. B. digitale Wasserzähler mit der Möglichkeit zur Selbstablesung durch die Kundinnen und Kunden per App).

Wasserbehälter und andere Anlagen von Wiener Wasser

Zur Sicherstellung der erforderlichen Wasserreserven für besondere Verbrauchs-situationen sollen Erweiterungsflächen bei bestehenden Wasserbehältern herangezogen werden. Die Planungen für Erweiterungen der Behälter Schafberg (12 Mio. EUR netto) und Behälter Liesing (8 Mio. EUR netto) sind bereits im Laufen. Eine Umsetzung am Schafberg erfolgt ab der 2. Jahreshälfte 2021.

Für den mit Abstand größten Wasserbehälter Neusiedl/Steinfeld (NÖ) an der I. Hochquellenleitung wurden bereits umfangreiche Studien ausgearbeitet und bewertet. Nach der Klärung von rechtlichen Aspekten ist eine Entscheidung über die Methode zu treffen, die Umsetzung dauert mehrere Jahre. Kosten: 50 Mio. EUR netto.

Das am Endpunkt der I. Hochquellenleitung befindliche Pumpwerk Rosenhügel ist von zentraler Bedeutung. Beispielsweise werden die Wässer der I. Hochquellenleitung während Wartungsarbeiten in der II. Hochquellenleitung um 80 Meter hochgepumpt, um die entsprechenden Versorgungsgebiete gravitativ zu versorgen. Die Erneuerung der elektromaschinellen Anlagenteile inkl. der Steuerung soll bis 2025 erfolgen. Kosten: 5,0 Mio. EUR netto.

Wasserbehandlung

Am Ende der beiden Hochquellenleitungen erfolgt eine Desinfektion. Als erstes Projekt wird aktuell die Desinfektionsanlage am Ende der II. Hochquellenleitung beim Lainzer Tiergarten erneuert (Kosten: 11,5 Mio. EUR netto); die Fertigstellung wird 2022 erfolgen. Aus den Erfahrungen dieser Anlage sollen wesentliche Erkenntnisse für die Weiterentwicklung einer flächendeckenden Desinfektion des Wassers mit UV-Licht für ganz Wien gewonnen werden. Die Anlage der I. Hochquellenleitung am Rosenhügel befindet sich in Planung.

Wasserrohrnetz in Wien

Ein Großteil der Transportleitungen (Durchmesser bis zu 1,2 Meter) wurde im Zuge der Errichtung der I. und II. Hochquellenleitung als Verbindung zwischen Behältern verlegt. Sie bilden daher das Rückgrat der Wasserverteilung in Wien. Stadt Wien – Wiener Wasser hat in den vergangenen Jahren ein Erweiterungs- und Instandhaltungsprogramm für das Transportleitungsnetz in Wien entwickelt:

Neurohrlegung 3. Hauptleitung NORD

Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung der bestehenden 3. Hauptleitung von rd. 8,5 Kilometern Länge (16., Demuthgasse – 19., Daringergasse). Im Südwesten Wiens wird die 1. Hauptleitung von der 3. Hauptleitung ergänzt. Im Nordwesten Wiens gibt es für die 1. Hauptleitung keinen Ersatz. Mit Fertigstellung der Neurohrlegung der 3. Hauptleitung NORD stellt sie auf der gesamten Strecke einen gleichwertigen Ersatz zur 1. Hauptleitung dar. Außerdem wird den Erfordernissen der Stadterweiterung Wiens Rechnung getragen. Kosten: 80 Mio. EUR netto.

Die Neurohrlegung 4. Hauptleitung soll eine Redundanz zu einer wesentlichen Transportleitung im Süden Wiens „Favoritner Ast“ schaffen und die Stadterweiterungszone im Süden Wiens maßgeblich unterstützen. Dieses Projekt ist bereits in Planung, soll ab 2022 umgesetzt werden und wird mehrere Jahre dauern. Kosten: 90 Mio. EUR netto.

Erneuerungen an der 1. und 2. Hauptleitung finden abschnittsweise nach Koordinierung mit anderen Dienststellen statt. Teile der 1. und 2. Hauptleitung im 13. Bezirk werden seit 2020 erneuert.

Brückenrohrstränge über die Donau, den Donaukanal und den Wienfluss sind strategisch bedeutsame Querungen, die in der Herstellung und Instandhaltung besonderen Herausforderungen unterliegen. Anstehende Sanierungsprojekte der ASFINAG (z. B. Nordbrücke, Knoten Nußdorf) haben die Planungen für einen zweiten Rohrstrang in der Floridsdorfer Brücke (4 Mio. EUR netto) ausgelöst, der 2021/22 realisiert werden soll.

Stromgewinnung/Green Deal

Basierend auf den sehr positiven Erfahrungen am Wasserbehälter Unterlaa werden zurzeit gemeinsam mit Wien Energie weitere Umsetzungen für Photovoltaikanlagen für die Wasserbehälter Bisamberg, Schafberg und Moosbrunn geplant.

Die bestehenden Trinkwasserkraftwerke werden in den nächsten Jahren optimiert. Mit Wiener Hochquellenwasser wird fast 5-mal so viel Trinkwasserökostrom erzeugt, wie für die gesamte Wasserversorgung verwendet wird. Dieses Verhältnis soll durch weitere Maßnahmen noch verbessert werden.

Für die Erneuerung des versorgungstechnisch sehr bedeutsamen Pumpwerkes Hungerberg liegt bereits eine umfangreiche Planung vor. Diese beinhaltet neben der Erneuerung der elektromaschinellen Anlage, die Installation eines Trinkwasserkraftwerks mit einer Leistung von ca. 1,9 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Eine Realisierung wird ab 2022 angestrebt. Kosten: 5,0 Mio. EUR netto.

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