#WienInZahlen-Chart Story (12/2022)
Der österreichische Arbeitsmarkt steht aufgrund der Pensionierung der Baby-Boomer-Generation vor einem demographischen Wandel. Dadurch entstehen deutliche Herausforderungen, allen voran bei der Deckung des Bedarfs an Fachkräften, wo jetzt schon Spannungen vorherrschen. Ein Blick auf die Altersstruktur der Wiener Beschäftigten zeigt jedoch, dass Wien sich hier in einer durchaus vorteilhaften Position befindet: Im österreichweiten Vergleich treten Wiener*innen zwar etwas später in den Arbeitsmarkt ein, was mit einer längeren Ausbildungsdauer zu tun hat. Die Altersstruktur der Wiener Beschäftigten ist generell jedoch ausgeglichener – in Wien arbeiten anteilsmäßig mehr junge Erwachsene zwischen 24 und 34 Jahren, was eine vielversprechende Aussicht für den Wiener Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren ist.
Die Altersstruktur variiert jedoch auch in Wien in verschiedenen Branchen stark: Die öffentliche Verwaltung besitzt etwa einen deutlichen Überschuss an sogenannten „Baby-Boomern“, die in den kommenden Jahren in Pension gehen werden. Rund 40 % aller Beschäftigten sind 50 Jahre oder älter. Hier wird es also vermehrt Bedarf an Umgestaltung bzw. Neueinstellungen geben. Die freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen Dienstleistungen hingegen, in denen in Wien mehr als 76.000 Personen beschäftigt sind, sind besonders geprägt von jungen Arbeitskräften. Hier sind nur 20 % der Beschäftigten über 49 Jahre alt, dafür sind 30 % der Beschäftigten unter 30 Jahre. Gerade diese Branche ist für weitere positive Entwicklungen in der Wiener Wirtschaft von großer Bedeutung. Sie beinhaltet etwa Rechts- und Steuerberatung, Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, Forschung und Entwicklung – alle jene Branchen, die durch eine hohe und dynamische Beschäftigung auch indirekte Effekte für andere Branchen induzieren können.