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Corona-Krise: 194.000 Österreicherinnen und Österreicher verlieren im März 2020 ihren Job

Stadtrat Hanke: Strukturierte Wiedereröffnung der Wirtschaft notwendig

#wieninzahlen-Chart Story #10 (04/2020)

Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus machen sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Im Saldo waren im März dieses Jahres 194.000 mehr Österreicherinnen und Österreicher arbeitslos als im Vorjahresmonat, darunter 45.000 Wienerinnen und Wiener. Das ist der höchste Anstieg der Arbeitslosigkeit seit dem 2. Weltkrieg.

Zusätzlich sind derzeit etwa 250.000 Menschen in Österreich in Kurzarbeit. Dieses Instrument soll die Krise am Arbeitsmarkt zumindest in Teilen abfedern: Die Menschen bleiben im Job und erhalten fast ihr übliches Gehalt, müssen aber ihren Resturlaub verbrauchen und arbeiten danach (deutlich) weniger Stunden. Ein Teil ihres Lohns wird vom Arbeitsmarktservice bezahlt.


Grafik: Corona – 194.000 Österreicherinnen und Österreicher verlieren Job

Der enorme Anstieg der Arbeitslosigkeit hängt eng zusammen mit den weitgehenden Betretungsverboten für Konsumentinnen und Konsumenten: Um Kontakte zwischen Menschen zu minimieren, untersagt der Gesundheitsminister den Zutritt zu den meisten Geschäften und allen Restaurants. Die vollständige Einstellung des nationalen und internationalen Reiseverkehrs entzog den Hotels und der Freizeitwirtschaft die Geschäftsgrundlage. Neben Handel, Tourismus und Gastronomie gehören Gebäudereinigung, Bau, Personenverkehr und Arbeitskräfteüberlassen zu den am stärksten betroffenen Branchen. Männer und ausländische Staatsbürger wurden häufiger arbeitslos als Frauen bzw. österreichische Staatsangehörige.

In vielen anderen Ländern leiden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ähnlich unter der Corona-Krise. Die New York Times verglich den Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA mit den Wirbelstürmen in Lousiana 2005 (Katrina) und Texas 2017 (Harvey): Im Vergleich zu einer klassischen Rezession ist der wirtschaftliche Schock und dessen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bei einer Naturkatastrophe viel schlimmer. Es besteht aber die Chance, dass sich die Situation im Zuge des Wiederaufbaus rasch verbessert. Ein Hoffnungsschimmer in Österreich ist, dass die Arbeitgeber bei vielen (einvernehmlichen) Kündigungen zugesagt haben, „ihre“ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach dem Lockdown wieder anzustellen; und dass viele das Instrument Kurzarbeit gewählt haben, anstatt ihre Beschäftigten zu kündigen.


Grafik: Corona – 560.000 Österreicherinnen und Österreicher arbeitslos

Nicht nur der Anstieg, sondern auch die absolute Zahl der Arbeitslosen ist auf einem historischen Rekordhoch: 560.000 Österreicherinnen und Österreicher (aller Staatsbürgerschaften) haben keinen Job, etwa ein Drittel von ihnen sind Wienerinnen und Wiener. Arbeitslose in Österreich erhalten Arbeitslosengeld, das nur etwas mehr als die Hälfte ihres Nettogehalts vor der Kündigung ausmacht.

Hintergrundinfo: Warum die Arbeitslosenzahlen mit den Jahreszeiten zusammenhängen

  • Die Grafik der Arbeitslosenzahlen zeigt den Jahreszeitenzyklus unseres Arbeitsmarkts. Im Winter sind bis zu 150.000 Österreicher mehr arbeitslos als im Sommer. Das liegt an bestimmten Branchen: Bau- und Landwirtschaft arbeiten zum Beispiel besonders intensiv von Frühling bis Herbst.

Ob sich die Corona-Krise zu einer langen Wirtschaftskrise entwickelt oder ein kurzfristiger Schock wie mancher Hurricane bleibt, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Derzeit muss die Verbreitung eingedämmt werden. Gleichzeitig muss es uns gelingen, die Corona-Maßnahmen so zu verfeinern, dass der Konsum von Waren und Dienstleistungen wieder möglich wird – und so die Wirtschaft aus dem Koma geholt werden kann. Sonst bedroht „Corona“ die Existenz von hunderttausenden Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen und Unternehmern und Unternehmerinnen. Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sprach sich deshalb im Magazin trend für eine „strukturierte Wiedereröffnung“ noch im April aus.

 

Weiterführende Informationen

Corona-Virus-Informationsseite der Stadt Wien für Bürgerinnen und Bürger und Wirtschaftstreibende

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