Am 30. Juni wurde der Rechnungsabschluss der Stadt Wien im Gemeinderat beschlossen. Damit sind die Zahlen der „Stadt-Bilanz“ fixiert und sind ab dann vollständig auf der Homepage der Stadt für alle interessierten BürgerInnen einsehbar.
Finanzpolitischer Kurs in Richtung Konsolidierung und Investitionen für die wachsende Stadt
Wien steht auf soliden, wirtschaftlichen Beinen – das belegt der vorliegende Rechnungsabschluss 2014 klar und deutlich. Die Rahmenbedingungen sind nach wie vor schwierig: Die Weltwirtschaftskrise setzt sich in Europa fort, und damit niedriges Wirtschaftswachstum und daraus resultierende, relativ hohe Arbeitslosigkeit. Wien folgt weiterhin einer antizyklischen Fiskalpolitik, um die Auswirkungen der Krise zu dämpfen und damit Zukunftsbereiche wie Bildung, Gesundheit, Soziales und Wohnen weiter wachsen können. Das brauchen die Menschen in einer prosperierenden, dynamisch wachsenden Metropole
Youtube: Vizebürgermeisterin Renate Brauner zieht Bilanz über den Rechnungsabschluss 2014
Investitionen in Zukunftsbereiche Bildung, Wohnen, Soziales
Die politischen Schwerpunkte der Stadt sind gut im Rechnungsabschluss 2014 abzulesen: Es wurde vor allem in Zukunftsthemen wie Bildung und Kinderbetreuung, Schlüsselbereiche wie Gesundheit und Soziales und den Wohnbau investiert. Der Rechnungsabschluss weist für das Jahr 2014 bei einem Ausgabenvolumen von 12,344 Milliarden Euro Einnahmen in der gleichen Höhe aus. 1,38 Mrd. Euro wurden für Bildung und 729 Mio. Euro für Kinderbetreuung und damit in einem wichtigen Zukunftsbereich ausgegeben. 1,506 Mrd. Euro wurde für Soziales, was für viele Menschen gerade in der Wirtschaftskrise wichtig ist, ausgegeben. 1,973 Mrd. Euro wurden in die Gesundheit investiert bei gleichzeitigen Maßnahmen, die die Strukturen effizienter machen. 682 Mio. Euro wurden zur Förderung des Wohnbaus in diesem wichtigen Bereich ausgeschüttet.
Grafik: Die Ausgaben des Rechnungsabschlusses nach Ausgabengruppen
Die Angebote und Leistungen der Stadt Wien werden aber nicht nur für die Menschen in Wien zur Verfügung gestellt: 250.000 PendlerInnen kommen täglich nach Wien und finden hier Arbeit. Das bedeutet für Wien enorme finanzielle Anstrengungen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur – etwa die Günstige Jahres-Karte um 365,00 Euro für die Öffis in Wien, die übrigens auch PendlerInnen bekommen. Wien ist außerdem der größte deutschsprachige Universitätsstandort und beherbergt 190.000 Studierende, die entsprechende Infrastruktur brauchen. Wien bietet Spitzenmedizin für ganz Österreich: 30 Prozent der PatientInnen kommen aus den anderen acht Bundesländern, allein aus Niederösterreich kommt jedeR fünfte PatientIn. Diese Argumente sind auch bei den aktuell laufenden Verhandlungen zum Finanzausgleich zentral. Es kann nicht nur um die EinwohnerInnenstärke gehen, sondern es müssen die Aufgaben bewertet werden.
Youtube: Der Finanzdirektor der Stadt Wien erklärt die Basics rund um den Rechnungsabschluss
Einen weiteren Eckpfeiler für die Stadtfinanzen bildet ein konsequenter Konsolidierungskurs. Durch einen strengen Budgetvollzug wurden die Vorgaben des österreichischen Stabilitätspakts mehr als erfüllt – das Maastrichtsaldo beträgt 102 Millionen Euro. Der Kurs einer behutsamen Rückführung der Neuverschuldung wurde daher auch 2014 fortgesetzt – der Schuldenstand Wiens beträgt 4,89 Mrd. Euro oder 5,9 Prozent des Bruttoregionalprodukts.
Grafik: Verschuldung der Bundesländer in Prozent des BRP
Warum basieren die Daten auf den Rechnungsabschlüssen 2013?
- Noch liegen nicht die Daten aller Rechnungsabschlüsse aller Bundesländer vor. Um einen seriösen Vergleich anstellen zu können, wurden für diese Grafik die Daten auf Basis der rechnungsabschlüsse 2013 erstellt.
Eckdaten zum Rechnungsabschluss der Stadt Wien
Gesamtausgaben | 12,344 Mrd. Euro |
Gesamteinnahmen | 12,344 Mrd. Euro |
Schuldenstand mit 31.12.2014 | 4,893 Mrd. Euro |
Maastricht-Ergebnis inkl. KAV-Zurechnung | -102,22 Mio. Euro |
Investitionen Stadt Gesamt | 2,588 Mrd. Euro |
Investitionen Kernbereich Magistrat Wien | 1,616 Mrd. Euro |
Investquote Kernbereich Magistrat Wien | 13,09 % |
Bauinvestsumme | 1,788 Mrd. Euro |
Nachfragewirksame Ausgaben | 4,603 Mrd. Euro |
Sachbudget für Gesundheit/Pflege/Soziales | 3,478 Mrd. Euro |
Sachbudget für Schulen/Bildung/Kindergärten | 2,113 Mrd. Euro |
Sachbudget für Arbeitsmarkt/Qualifizierung | 58 Mio. Euro |
Wirtschaftsförderung | 116 Mio. Euro |
Sachbudget für Forschung, Technologie und Innovation | 90 Mio. Euro |
Sachbudget für Kunst und Kultur | 249 Mio. Euro |
Sachbudget für Wohnbauförderung | 682 Mio. Euro |
Sachbudget für Straßenbau und Verkehr | 912 Mio. Euro |
Personalstand 2014 | 56.912 |
Rechnungsabschluss-Special auf wien1x1.at
Diese Woche veröffentlichen wir auf wien1x1.at Blog-Beiträge und verschiedene Interviews, die den Rechnungsabschluss, sowie wichtige Teilaspekte der Wiener Wirtschaftspolitik thematisieren. Für alle Interessierten heißt es also: Stay tuned!