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Neuer Transparenzbericht: Beteiligungsbericht der Stadt Wien

Transparenz ist und bleibt eine wesentliche Säule der Wiener Finanz- und Wirtschaftspolitik. Beim Rechnungsabschluss 2015 schon angekündigt, dürfen wir heute einen weiteren Transparenzbericht neu präsentieren: Den erstmaligen Beteiligungsbericht der Stadt Wien. Darüber hinaus strategischen Beteiligungsgrundsätze der Stadt Wien zusammengefasst. Das sind die ersten Berichte dieser Art. Wir freuen uns über Feedback!

 

Der neue Beteiligungsbericht

Mit dem Rechnungsabschluss 2014 wurde erstmals ein jährlicher Beteiligungsspiegel veröffentlicht, der die direkten Beteiligungen Wiens darstellt. Darüber hinaus gibt es auch einen Beteiligungsüberblick, der das Beteiligungsportfolio Wiens sogar bis in die dritte Ebene darstellt. Diese Beteiligungsspiegel werden nun durch den neuen Beteiligungsbericht ergänzt.

 

Womit befasst sich der Beteiligungsbericht 2015?

Der Beteiligungsbericht betrachtet die direkten Beteiligungen der Stadt Wien an Kapitalgesellschaften u.a. in Einzelportraits, die wir später näher beschreiben. 2015 war die Stadt an 30 Kapitalgesellschaften direkt beteiligt. Dabei handelte es sich in 17 Fällen um Mehrheitsbeteiligungen, wobei die Stadt Wien alleinige Eigentümerin von 14 Unternehmen war. An 13 Unternehmen bestand lediglich eine Minderheitsbeteiligung. Von den direkten Beteiligungen wurden 6 nicht von der Stadt sondern vom Land Wien eingegangen. Die Beteiligungsunternehmen der Stadt Wien halten ihrerseits ebenso Beteiligungen, die wir in ihrer prozentuellen Höhe im Beteiligungsportfolio übersichtlich zusammengefasst haben. Die Beteiligungen lassen sich grob in vier Themenbereiche einteilen:

Infrastruktur 11 Beteiligungen
Gesellschaft
(Bildung, Gesundheit, Integration, Umweltschutz)
6 Beteiligungen
Kultur 9 Beteiligungen
Wirtschaft 4 Beteiligungen

 


Grafik: Direkte Beteiligungen der Stadt Wien im Vergleich (Infrastruktur)

 


Grafik: Direkte Beteiligungen der Stadt Wien im Vergleich (Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft)

 

Unternehmensportfolios im Beteiligungsbericht

Im Beteiligungsbericht werden die 30 direkten Beteiligungen Wiens an Kapitalgesellschaften in Einzelportraits (One Pager) näher betrachtet. Diese beinhalten:

  • Gesellschaftszweck
  • Einheitliches Kennzahlenset
    Diese umfassen einen Vergleich der jeweiligen Finanzkennzahlen von 2014 und 2015 (Bilanzsumme, Eigenkapital, Nennkapital, Jahresergebnis, Umsatzerlöse, Investitionen)
  • Zuschüsse der Stadt Wien
  • Personalbestände
    (Beschäftigte in Vollzeitäquivalenten, Lehrlinge)
  • Branchenrelevante individuelle Leistungskennzahlen
  • Unternehmensleitung und Aufsichtsrat
    Für jedes Beteiligungsunternehmen wird die Unternehmensleitung und – soweit vorhanden – die Kapitalvertretung im Aufsichtsrat angeführt.
  • Konzern- und Einzelbetrachtung
    Der Beteiligungsbericht stützt sich bei Beteiligungen, die über einen Konzernjahresabschluss verfügen, auf konsolidierte Unternehmensdaten und berücksichtigt damit auch die Ergebnisse indirekter Beteiligungen. Demnach werden die Konzerne GESIBA, Wien Holding und Wiener Stadtwerke konsolidiert dargestellt.

 


Grafik: Einheitliches Kennzahlenset am Beispiel des Wien Holding Konzerns

 

Strategische Beteiligungsgrundsätze Wiens

Mit ihrer vielfältigen Tätigkeit leisten die Beteiligungsunternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Daseinsvorsorge und für die Sicherung der hohen Lebensqualität hier in unserer Stadt: Mehr als 21 000 qualifizierte Arbeitsplätze, mehr als 400 Ausbildungsplätze für Lehrlinge, Umsatzerlöse von zusammen rund 3,9 Milliarden Euro bei einer Bilanzsumme von mehr als 17 Milliarden Euro und eine Investitionssumme von über 820 Millionen Euro. Diese Tätigkeiten finden in der Stadt in vielfältigen Organisations- und Rechtsformen statt. Dieses diversifizierte Beteiligungsportfolio zieht dementsprechend auch mehrere Strategiewelten nach sich. Jedenfalls ist das Handeln der Stadt Wien bei der Begründung, Verwaltung und Beendigung von Beteiligungen langfristig und nachhaltig im Sinne eines strategischen Investors orientiert, eine Haltung, die konsequent eingenommen und vermittelt wurde und wird.

Die Stadt orientiert sich an folgenden strategischen Beteiligungsgrundsätzen, die im Bericht näher erläutert werden:

  • Langfristig und nachhaltig
  • Staat und Privat – Erfolgreiches Miteinander
  • Qualität und Leistbarkeit
  • Wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort
  • Innovativ, vielseitig und vernetzt
  • Soziale Verantwortung
  • Professionell und transparent

Die Zusammenfassung über die Beteiligungsgrundsätze der Stadt Wien bietet detaillierte Informationen zu den strategischen Grundüberlegungen bei den Beteiligungen, zur Organisation des Beteiligungsmanagements der Stadt sowie einen Überblick über die Beteiligungen im zeitlichen Kontext.

 

Weitere Transparenzinitiativen

Als einziges Bundesland beteiligt sich Wien bei der Online-Plattform www.offenerhaushalt.at, wo die Finanzdaten Wiens übersichtlich und für alle BürgerInnen zugänglich gemacht wurden.

Mit “wien1x1″ startete Finanzstadträtin Renate Brauner 2014 eine österreichweit einmalige Initiative, in der sie im Rahmen von acht Informations-Veranstaltungen durch ganz Wien getourt ist und sich dort den Fragen der WienerInnen zum Wiener Budget gestellt hat. Darüber hinaus informiert die Initiative auf ihrer Homepage regelmäßig detailliert über Teilbereiche des Wiener Budgets. Hier haben die BürgerInnen ebenfalls die Möglichkeit jederzeit unkompliziert ihre Fragen zum Wiener Budget zu stellen.

 

Weitere Transparenzberichte der Stadt Wien

Beteiligungsbericht der Stadt Wien 2015
Strategische Beteiligungsgrundsätze der Stadt Wien 2015
Subventionsbericht der Stadt Wien 2015
Beteiligungsspiegel der Stadt Wien 2015
Finanzschuldenbericht der Stadt Wien 2015
Beteiligungsspiegel der Wirtschaftsagentur Wien 2015
Jährliche Ausschüttungen an Gewinnen und Dividenden an die Stadt Wien seit 2009

3 Kommentare

  • 15. Juli 2016 von Alexander Surowiec

    Geschätzte Frau Mag. Brauner, leider arbeitet Ihr Team der MA 5 nicht vorbildlich. Nach erster Sichtung muss ich Ihnen folgende Mängel attestieren. In dem Bericht fehlen:
    HAUSCOMFORT GmbH
    Bytkomfort s.r.o., Slowakei
    STEFE Trnava s.r.o., Slowakei
    Serviskomfort s.r.o., Slowakei
    Spravbytkomfort a.s., Slowakei
    EC-Kft Hungaria, Ungarn
    ARWAG Urban Home GmbH
    ARWAG Park & Ride Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
    ARWAG Living in Town GmbH
    Wohnpark Sandleiten „Arbeiten und Wohnen im Grünen“ Gesellschaft m.b.H. & Co. OG
    ARWAG Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.
    ARWAG Wohnpark Errichtungs-, Vermietungs- und BeteiligungsgmbH & Co „Wohnhaus Braunhubergasse“ KG
    GSE „Gasometer“ Shopping- und Entertainment Center Vermietungs GmbH
    Glamas Beteiligungsverwaltungs GmbH
    Glamas Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co „Beta“ KG
    LiSciV Muthgasse GmbH & Co KG
    PKM – Muldenzentrale GmbH
    GYÖR – Gönyü Kikötö Befektetési és Beruházasszervezési AG
    VIE Operations Holding Limited, Malta
    VIE Malta Ltd., Malta
    Mazur Parkplatz GmbH
    VIE Office Park 3 BetriebsgmbH
    VIE Office Park Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
    VIE Office Park 3 BetriebsgmbH
    Vienna Airport Business Park Immobilienbesitzgesellschaft m.b.H.
    VIE Office Park Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
    Mazur Parkplatz GmbH
    VIE Immobilien Betriebs GmbH
    Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH
    Salzburger Flughafen Sicherheitsgesellschaft m.b.H.
    GetService Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.
    „GetService“-Flughafen-Sicherheits- und Servicedienst GmbH
    Cablerunner Iberica

    Erstaunlich, da die jeweilig übergeordnete Unternehmung in dem Bericht enthalten ist.

    Warum werden diese Unternehmungen nicht in dem neuen Beteiligungsbericht 2015 genannt?
    Hier finden Sie weitere Informationen: https://www.facebook.com/StadtWien.FassohneBoden

    • 15. Juli 2016 von wien1x1.at Redaktion

      Lieber Herr Surowiec,
       
      vielen Dank für ihre Rückmeldung zum Beteiligungsbericht 2015. Der Fokus des Beteiligungsberichtes liegt – wie oben beschrieben – auf den direkten (!) Beteiligungen der Stadt Wien (Kernmagistrat). Damit ist der Bericht eine schlüssige Ergänzung zum Rechnungsabschluss, in dessen Geldinventar gemäß geltender Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung (VRV) die Gesamtsumme jener 30 direkten Beteiligungen an Kapitalgesellschaften (sowie Kommanditanteile, Genossenschaftsanteile, stille Beteiligung) des Kernmagistrates auszuweisen ist. Bereits hier gehen wir einen Schritt weiter: Seit dem RA 2014 enthält dieser auch einen Beteiligungsspiegel der direkten Beteiligungen Wiens.
       
      Nun liegt erstmals zusätzlich ein Beteiligungsbericht inkl. einheitlicher Kennzahlensets, Informationen über das vergangene Geschäftsjahr sowie Angaben zu den leitenden Organen in dieser Form vor. Als zusätzliche Information enthält der Beteiligungsbericht das Beteiligungsporfolio der Stadt Wien bis in die dritte Ebene und weist somit alle wesentlichen Beteiligungen bis in die dritte Ebene vollständig auf. Das steht übrigens genauso im Beteiligungsbericht:
       
      „Im Beteiligungsportfolio unter Punkt 6 des vorliegenden Berichtes werden die direkten und indirekten Beteiligungen der Stadt Wien an Kapitalgesellschaften bis in die dritte Ebene transparent dargestellt. […] Als zusätzliche Information werden auch die direkten und indirekten Beteiligungen der wirtschaftlichen Unternehmungen der Stadt Wien bis in die dritte Ebene dargestellt. Das Beteiligungsportfolio umfasst so die wesentlichen Beteiligungen der Stadt Wien und ihrer Unternehmungen in vier übersichtlichen Tabellen.“ (siehe Seite 4)
       
      Die Beteiligungen weiterer Ebenen finden sich wie gewohnt in den Konzernabschlüssen der jeweils betroffenen Unternehmen – zB der Flughafen Wien Aktiengesellschaft.
       
      Wir freuen uns über sachliche Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge jeder Art. Die Arbeit der Magistratsbediensteten ist aber keineswegs als „nicht vorbildlich“ zu bezeichnen: Die KollegInnen haben viel Engagement und Zeit in die Erstellung des Beteiligungsberichts gesteckt und haben diese Arbeit auch mit der gebotenen Professionalität und Gewissenhaftigkeit durchgeführt. Die Stadt Wien hat durch die Transparenzinitiative der letzten Jahre ein hohes Maß an Transparenz und Nachvollziehbarkeit erreicht, das in einigen Bereichen österreichweit einzigartig ist. Wir bitten dies in der Debatte auch zu berücksichtigen.
       
      Liebe Grüße,
      Ihre wien1x1-Redaktion

      • 16. Juli 2016 von Alexander Surowiec

        Paradox erscheint diese Argumentation, wenn man sich Details genauer ansieht. Beispielsweise sind von den vier Unternehmungen, die Stadt Wien bei der „Wiener Hafen und Lager Ausbau- und Vermögensverwaltung, GmbH & Co KG“ hält, drei Firmen im „Konsolidierungskreise der Konzerne Wien Holding“ enthalten, jedoch eine Firma nicht. Im Detail sprechen wir von diesen vier Firmen:

        Wiencont Container Terminal Gesellschaft m.b.H. (Anteil: 94,24 %) ENTHALTEN
        PKM – Muldenzentrale GmbH (Anteil: 2,0298 %) NICHT ENTHALTEN
        TerminalSped Speditionsgesellschaft m.b.H. (Anteil: 100 %) ENTHALTEN
        Wiener Donauraum Länden und Ufer Betriebs- und Entwicklungs GmbH (Anteil: 1 %) ENTHALTEN
        Sowohl die Prozentanzahl des Beteiligungsverhältnisses der Stadt Wien, als auch die Ebene des Beteiligungsverhältnisses erscheint als kein Kriterium für die Erfassung und Darstellung einer Unternehmung.

        Es gibt nur daher nur zwei Möglichkeiten:

        Die MA 5 hat einen Fehler bei der Darstellung und Erfassung gemacht, was für einen neuen Transparenzbericht eine absolute Blamage wäre.
        Die MA 5 verzichtet bewusst auf die Darstellung einer Unternehmung im Transparenzbericht. Und das wäre wiederum ein politischer Skandal.
        Weitere Details auf:
        http://www.surowiec.at/neuer-transparenzbericht-blamage-oder-skandal/

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