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Wien wächst: Am Weg zur europäischen Metropole

Die Wirtschaftskrise hält weiter an, doch die Stadt Wien hält ihre Investitionen weiterhin auf hohem Niveau (2014: 1,72 Milliarden Euro). Die Wiener Investitionen sind Zukunftsinvestitionen: Sie passieren nicht um des Investierens willen, sondern weil wichtige Bedürfnisse befriedigt werden müssen.

Deshalb liegt der Schwerpunkt der Wiener Finanz- und Wirtschaftspolitik auf der Finanzierung von Projekten, die einen doppelten Nutzen bringen: Einerseits bauen wir Schulen für die SchülerInnen und LehrerInnen, Spitäler für die Kranken und Gesundwerdenden, Wohnungen für alle die welche brauchen und Öffis für mehr Mobilität. Aber diese Investitionen nützen uns allen, weil sie Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Arbeitsplätze bringen. Damit befindet sich Wien im Einklang mit Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds, der gerade jetzt zielgerichtete Investitionen in Zukunfts-Infrastruktur fordert. Denn gute Infrastruktur ist ein besonderes Asset für den Wirtschaftsstandort. Warum die Wiener Investitionpolitik so wichtig ist? Die wachsende und dynamische Stadt Wien steht durch ihr Bevölkerungswachstum vor zusätzlichen Herausforderungen.
 

Wien wächst also. Von welchen Dimensionen reden wir da?

 

Die Stadt wächst und das so schnell wie noch nie zuvor in der zweiten Republik. Allein im Jahr 2014 ist Wien um etwa 33.000 Personen gewachsen – das war zuletzt vermutlich um das Jahr 1900 der Fall. Wien ist mittlerweile so groß wie die 44 größten Städte Österreichs zusammen. Im Jahr 2029 wird Wien vermutlich 2 Millionen EinwohnerInnen zählen. Dieses rasante Wachstum stellt Wien vor neue Herausforderungen, die bereits vorhandene exzellente Daseinsvorsorge sicherzustellen und für die Metropole der Zukunft weiter auszubauen. Die folgenden Daten zum Bevölkerungswachstum Wiens wurden von der MA 23 aufbereitet.

 

Info: Was ist die MA23 und was sind ihre Aufgaben?
Die MA23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik gibt es seit Anfang 2012. Sie entstand aus der Zusammenlegung bereits bestehender Einheiten. Dadurch wurden erhebungstechnisches und methodisches Know-How sowie Analyse & Interpretation in einer Abteilung gebündelt. Die MA 23 ist einerseits zuständig für Arbeitsmarkt- und Konjunkturbeobachtung, Förderung der Wiener Fachhochschulen, die FTI-Strategie der Stadt Wien und ist auch die Statistik-Abteilung der Stadt.

 

Ist Wien eigentlich groß im Vergleich zu anderen Städten?

Ja! Wien ist durch sein rasantes Wachstum mittlerweile die siebentgrößte Stadt der Europäischen Union. In den letzten Jahren hat Wien Budapest, Warschau und Hamburg überholt – allesamt Großstädte in Ländern, die weit mehr EinwohnerInnen haben als Österreich. Vor Wien liegen nur noch London, Berlin, Madrid, Rom, Paris und Bukarest. Darüber hinaus ist Wien die zweitgrößte Stadt im deutschsprachigen Raum (nach Berlin), beherbergt jedoch mit 187.200 (Stand: Wintersemester 2013) die größte Zahl an Studierenden im deutschsprachigen Raum.

 

 

 

Tabelle: Bevölkerungsentwicklung im Vergleich

Stichtag Hamburg Budapest Warschau Wien Barcelona
1.1.2003 1.728.806 1.719.342 1.688.200 1.592.846 1.527.190
1.1.2004 1.734.083 1.705.309 1.689.600 1.610.410 1.582.738
1.1.2005 1.734.830 1.697.343 1.692.900 1.632.569 1.578.546
1.1.2006 1.743.627 1.698.106 1.697.600 1.652.449 1.593.075
1.1.2007 1.754.182 1.696.128 1.702.100 1.661.246 1.605.602
1.1.2008 1.770.629 1.702.297 1.706.600 1.671.221 1.595.110
1.1.2009 1.772.100 1.712.210 1.709.800 1.680.135 1.615.908
1.1.2010 1.774.224 1.721.556 1.714.400 1.689.995 1.621.537
1.1.2011 1.786.448 1.733.685 1.700.100 1.702.855 1.619.337
1.1.2012 1.718.187 1.740.041 1.708.500 1.717.084 1.615.448
1.1.2013 1.734.272 1.735.711 1.715.500 1.741.246 1.620.943
1.1.2014 1.746.342 1.744.665 1.724.400 1.766.746 1.611.822

 

Leidet die Lebensqualität Wiens durch dieses Wachstum?

Nein – im Gegenteil! Diverse Städte-Rankings zeigen, dass Wien wieder stark international präsent ist. Bekannt ist, dass Wien bereits mehrfach zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt worden ist. Weltweit ist Wien aber auch eine der innovativsten Städte der Welt (Platz 6). Wien ist gerade für junge Menschen besonders attraktiv: Wir belegen Platz 1 sowohl bei der lebenswertesten Stadt für junge Menschen als auch als lebenswerteste Stadt für Studierende.

 

 

Warum wächst Wien so rasant?

Das Bevölkerungswachstum basiert im Grunde auf drei Entwicklungen: Zuwanderung – Geburtenzuwachs – Binnenwanderung. Die Anzahl der Geburten wird sehr bald wieder die Werte der Baby-Boom-Generation der 60er-Jahre erreichen. Die Zuwanderung in Wien ist sehr bunt, denn es gibt keine stark dominierende Gruppe. Es gibt alleine neun verschiedene Staaten, die einen Bevölkerungszuwachs von mehr als 1.000 Personen in Wien zu verzeichnen hatten. Die Top-Zuwanderungsländer 2014 sind: Rumänien, Ungarn, Polen, Bulgarien, Deutschland, Syrien, Serbien, Kroatien und die Slowakei. Die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien ist auf den Sondereffekt der Arbeitsmarktliberalisierung zurückzuführen. Der Zuzug aus Syrien erklärt sich durch den Konflikt in Syrien und die dadurch bedingten Wanderungsströme. Die Türkei ist 2014 auf den 16. Platz zurückgefallen. Die Wiener MigrantInnen haben mit 27 Prozent dieselbe AkademikerInnenquote wie InländerInnen. Man kann nach allen vorliegenden Informationen bei Wien von einem „Brain Gain“ sprechen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die ZuwanderInnen in Wien jung, europäisch und zunehmend besser gebildet sind.

 

Tabelle: Top-5-Herkunftsländer von ZuwanderInnen nach Wien

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 (vorl.)
Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Polen Polen Ungarn Rumänien
Polen Rumänien Rumänien Rumänien Rumänien Deutschland Deutschland Polen Ungarn
Türkei Polen Türkei Türkei Serbien Rumänien Ungarn Deutschland Polen
Serbien & Montenegro Türkei Bulgarien Bulgarien Bulgarien Ungarn Rumänien Rumänien Bulgarien
Slowakei Bulgarien Ungarn Ungarn Polen Bulgarien Serbien Serbien Deutschland

 

In der Schule haben wir gelernt, dass Wien immer älter wird. Stimmt das noch?

Nein. Während das Durchschnittsalter in Wien in den 60er-Jahren etwa 10 Jahre höher war als in den anderen Bundesländern, ergibt sich im Laufe des Jahres 2015 eine weitreichende Trendumkehr. Heuer noch wird Wien das durchschnittlich jüngste Bundesland Österreichs werden. Durch die junge Zuwanderung und die hohen Geburtenraten stabilisiert sich Wien bei durchschnittlich 41-42 Jahren und altert wesentlich langsamer als alle anderen Bundesländer. Die Prognosen gehen davon aus, dass Wien 2045 durchschnittlich etwa 4-7 Jahre jünger ist als alle anderen Bundesländer.

 

 

Tabelle: Durchschnittsalter pro Bundesland

Jahr Wien Vorarlberg Tirol Steiermark Salzburg Oberösterreich Niederösterreich Kärnten Burgenland
1965 42,44 31,56 32,73 34,74 33,51 33,90 36,54 33,13 34,88
1975 41,53 31,72 33,00 35,37 33,91 34,38 36,85 34,38 36,09
1985 41,54 34,01 34,86 37,04 35,35 36,05 38,13 36,48 37,83
1995 40,76 35,57 36,48 38,78 36,81 37,24 38,89 38,32 39,62
2005 40,85 38,13 39,07 41,19 39,43 39,66 40,96 41,28 42,31
2011 41,12 39,95 40,81 42,65 41,22 41,32 42,45 43,18 43,88
2012 41,08 40,30 41,00 42,90 41,40 41,60 42,70 43,50 44,10
2013 41,00 40,50 41,30 43,10 41,70 41,80 42,90 43,80 44,30
2014 41,00 40,80 41,50 43,30 41,90 42,00 43,10 44,00 44,50
2015 40,90 41,00 41,70 43,50 42,10 42,20 43,30 44,30 44,70
2025 41,20 43,10 43,50 45,20 44,00 43,90 44,90 46,70 46,60
2035 42,10 44,80 45,10 46,70 45,50 45,50 46,20 48,80 48,20
2045 42,90 46,30 46,40 47,90 46,60 46,80 47,30 50,20 49,30

 

Was heißt das zusammengefasst für Wien?

Die Investitionen in die Wiener Daseinsvorsorge zeigen Wirkung: Diese Stadt hat eine unvergleichliche Lebensqualität, verfügt über zahlreiche kulturelle Angebote und bietet gerade jungen Menschen vielversprechende Chancen. Der Mythos des grauen und alten Wiens ist endgültig überholt, denn Wien ist bunter, lebendiger und dynamischer als jemals zuvor. Durch die umfassenden Investitionen in Wachstumsbereiche, die Daseinsvorsorge und die Infrastruktur sind wir gut für die kommenden Herausforderungen gewappnet.

 

 

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