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Investitionen in die Wiener Life Sciences machen sich bezahlt

von Peter Halwachs und Johannes Sarx

  • 554 Biotech-, Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen sowie Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen und sonstige Organisationen im Life Sciences Sektor aktiv
  • 37.600 Beschäftigte in Wien
  • 12,2 Mrd. € Umsatz im Jahr 2017
  • 34.700 Studentinnen und Studenten, rund 3.700 Absolventinnen und Absolventen jährlich
  • 4.600 international anerkannte Fachpublikationen

Die Life Sciences bilden seit vielen Jahren ein klares Stärkefeld der Wirtschaft und Wissenschaft in Wien. Zu diesem Sektor zählen wir die Biotechnologie, die pharmazeutische Industrie, die Medizinprodukte-Sparte und alle damit zusammenhängenden Forschungsgebiete. Diese reichen von der Medizin über Biologie und Chemie bis hin zu Technik, Materialwissenschaften und IT.

Der Vienna Life Science Report 2018/19 bestätigt Wien klar als Österreichs Zentrum für Life Sciences und bescheinigt ein beachtliches Wachstum. Im Vergleich zu 2014 zeigen die Zahlen für 2017 rund 5 % mehr Beschäftigte und ein Umsatzplus von 23 %. Dahinter stecken viele große und kleine Erfolgsgeschichten. Der Großteil der Top 20-Unternehmen weltweit ist mit einer Handelsniederlassung in Wien vertreten. Der Bericht führt zudem 177 Life Science Unternehmen an, die in Wien Forschung, Entwicklung oder Produktion betreiben – gemeinsam investierten sie im Jahr 2017 knapp 750 Mio. € in Forschung und Entwicklung. Außerdem bauen einige Großunternehmen ihre Kapazitäten für Produktion bzw. Forschung und Entwicklung in Wien aus, allen voran Boehringer Ingelheim, Octapharma und Ottobock.

360° Unterstützung für die Life Sciences

Die Stadt Wien und der Bund bieten ein umfassendes Unterstützungsangebot mit Förderungen, Dienstleistungen und Infrastruktur für Unternehmen im Life Sciences-Bereich an. Wiener Unternehmen und Forschungseinrichtungen gelang es 2017, rund 110 Mio. € an nationalen und regionalen Fördermitteln einzuwerben. 28 Mio. € davon stammen aus Wiener Quellen, insbesondere von der Wirtschaftsagentur Wien und dem Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF). Diese Branche zu stärken lohnt sich für Wien nicht nur hinsichtlich Wertschöpfung und Beschäftigung. Die Forscherinnen und Forscher in den akademischen Einrichtungen machen in Wien den weltweit neuesten Wissensstand verfügbar und erweitern diesen gleichzeitig mit ihren eigenen Forschungsergebnissen. Direkten Nutzen für die Wiener Bevölkerung bieten beispielsweise klinische Studien. Im Rahmen dieser Analysen stehen innovative Therapien bereits vor Markteintritt kostenlos zur Verfügung – insbesondere im AKH über die Medizinische Universität Wien.

Medizinische Biotechnologie und „Digital Health“

Wien freut sich jährlich über 10 bis 20 Neugründungen in den Life Sciences, die von den angebotenen Unterstützungsleistungen profitieren. Die Start-ups haben es aufgrund der erstklassigen Lebensqualität und der guten Erreichbarkeit der Stadt leicht, hochqualifiziertes Personal einzustellen. Junge Unternehmen setzen in Wien besonders auf die Entwicklung von Arzneimitteln für Infektionskrankheiten, Krebs und Atemwegserkrankungen und auf neue Medizinprodukte und Dienstleistungen für die Diagnose von Erkrankungen. Auch mit innovativen Spezialprodukten für die biowissenschaftliche Grundlagenforschung weltweit können Wiener Start-ups punkten. Darüber hinaus verdreifachte sich innerhalb von nur fünf Jahren die Anzahl der Unternehmen, die in der Stadt neue Softwarelösungen für den medizinischen Bereich erarbeiten. Inzwischen beheimatet Wien mehr als 20 Unternehmen mit dieser Ausrichtung.

International fanden die Erfolgsgeschichten von Apeiron Biologics, Hookipa Pharma, Marinomed Biotech, mySugr, Nabriva und Valneva besonders viel Beachtung. Diesen gelang es, Finanzierungen in Millionenhöhe abzuschließen und Partnerschaften mit Weltmarktführern einzugehen.

Damit sich das wirtschaftliche Potential der Life Sciences in Wien weiterhin gut entfalten kann, eröffnet die Wirtschaftsagentur Wien im Dezember 2019 flexibel nutzbare Start-up Labs. Interessierte können sich bereits jetzt bewerben – 70 Labor- und 30 Büroarbeitsplätze werden am Vienna BioCenter zur Verfügung stehen. Zusätzlich plant Wien spezielle Unterstützungsmaßnahmen für den Medizinprodukte-Sektor. Gerade die kleinen und mittelgroßen Unternehmen stehen angesichts der neuen EU-Verordnungen zur Markt-Zulassung von Medizinprodukten und In-Vitro-Diagnostika vor großen Herausforderungen.

Weiterführende Informationen

LISAvienna
Vienna Life Science Report 2018/19
Factsheet: Life Sciences in Vienna at a glance
Life Science Report Austria 2018
Wirtschaftsagentur Wien
Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds
Austria Wirtschaftsservice

 

Zu den Autoren

  • Peter Halwachs leitet das Life Sciences Team der Technologie Services in der Wirtschaftsagentur Wien und ist Geschäftsführer der Wiener Life Sciences Plattform LISAvienna.
  •  

  • Johannes Sarx ist Leiter der Abteilung Seedförderungen bei der Austria Wirtschaftsservice und Geschäftsführer der LISAvienna.
     
    @lifesciencevie

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